Die Teilnehmer der ADAC-Rallye-Masters trafen sich am vergangenen Wochenende zu ihrem dritten Schlagabtausch bei der ADMV-Rallye Erzgebirge in Südsachsen. Rund um das Rallyezentrum in Stollberg (südwestlich Chemnitz) waren an eineinhalb Rallyetagen auf sieben verschiedenen Strecken insgesamt 13 Wertungsprüfungen über 136 km zu absolvieren, wobei vor allem am Freitagabend und am Samstagvormittag starker Regen die 96, aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten, Teams auf den engen, schnellen und welligen Asphaltstrecken vor ganz besondere Herausforderungen stellte.
Gleich zu Beginn erwischte es dabei auch die für den ADAC Nordbayern startenden Dirk Klemund/Thomas Schöpf (Hungen/Kulmbach), die bei fast sonnigen Verhältnissen den Serviceplatz verließen und deshalb für die als Zuschauerprüfung ausgewiesene Auftakt-Wertungsprüfung (WP) „Jahnsdorf“ fast profillose Slickreifen auf ihren seriennahen Subaru Impreza STI aufgezogen hatten. „Doch kaum hatten wir die Helme aufgesetzt und die Startlinie erreicht, brach der Regen los und wir schlitterten haftungs- und mehr oder weniger hilflos über die WP“, berichtete anschließend Thomas Schöpf im abendlichen Zwischenziel.
Weit zurückgefallen im Klassement starteten Klemund/Schöpf am nächsten Tag in die zwölf WP´s lange Samstagsetappe und nach zwei hervorragenden Zeiten an den Top Ten des Klassements, ereilte sie das Schicksal auf der legendären „Grünhain“-WP in Form eines „total missglückten Überholmanövers“, so der 16-Jährige Copilot Thomas Schöpf. Aber nicht etwa ein eigenes selbstverschuldetes Überholmanöver kostete dem hessisch-oberfränkischen Rallyeteam viel, viel wertvolle Zeit, sondern die Fairness des Fahrers Dirk Klemund, der einen von hinten aufkommenden, schnelleren Konkurrenten überholen lassen wollte, was dieser aber in letztere Konsequenz aber entweder doch nicht konnte– oder wollte. „Jedenfalls wurde es an der nächsten Abzweigung eng, und um eine Kollision zu vermeiden mussten wir notgedrungen ins WP-Ziel fahren, obwohl wir eigentlich noch eine weitere Runde zu fahren gehabt hätten!“ Unglücklicherweise ereignete sich dieses missglückte Überholmanöver nämlich genau an der Stelle, an der sich die WP in die Ausfahrt ins Ziel und die Weiterfahrt in die nächste Runde teilte.
Mit der Strafzeit für die unzulässig vorzeitig beendete Wertungsprüfung fielen Klemund/Schöpf ans Ende des Klassements zurück und waren letztlich heilfroh, dass sie sich auf den restlichen Wertungsprüfungen bis zum Zieleinlauf mit erneut schnellen Zeiten in ihrer Division der seriennahen Fahrzeuge doch noch bis auf Rang sechs nach vorne arbeiten konnten.
„Das war die bestmöglichste Schadensbegrenzung“, atmeten beide im Ziel auf und freuen sich nun auf drei Wochen Pause bis zum nächsten ADAC-Rallye-Masters-Lauf am ersten Mai-Wochenende in Sulingen. In der Zwischenwertung der ADAC-Rallye-Masters rangieren Dirk Klemund und Thomas Schöpf nun auf Platz vier.