Deutschlandrallye 2012

Deutschlandrallye 2012

Deutschlandrallye 2012

KLEMUND / EICHENAUER VORN DABEI

Für die Rallyefans war es das größte Ereignis des Jahres, für Fahrer und Organisatoren Stress pur. Rund 200.000 Zuschauer verfolgten von Freitag bis Sonntag in den Weinbergen der Mosel und an den verwinkelten Sträßchen des Hunsrücks die ADAC Rallye Deutschland, den einzigen Rallye-Weltmeisterschaftslauf auf deutschem Boden. Rund 3.000 Helfer waren im Einsatz. Sébastien Loeb (Frankreich), der 38-jährige Superstar des Rallyesports, holte sich bei einer Gesamtfahrzeit von rund dreieinhalb Stunden mit einem Zwei-Minuten-Vorsprung im Citroen vor Jari-Matti Latvala (Finnland) auf Ford einen sicheren Sieg. Für ihn war es der 74. Sieg bei einem WM-Lauf und der siebte in der laufenden Saison. Baumholder war am Wochenende der teuerste Schrottplatz der Welt“, spöttelt indes der Villinger Dirk Klemund vom MSC Horlofftal mit Blick auf die vielen beschädigten Rallyespezialfahrzeuge. Mit seinem 300 PS starken, aber nach dem „zahmeren“ Reglement der seriennahen Gruppe N vorbereiteten Subaru Impreza Sti war Klemund, der von MOTUL gesponsort wird, zusammen mit Copilot Nico Eichenauer (Berlin) im Feld der Teams aus der Deutschen Rallyemeisterschaft gestartet. Auf den getrennt gewerteten Freitag- und Samstagetappen haben die beiden den elften bzw. den neunten Platz herausgefahren und für die beiden Klassen- und Divisionssiege volle Punkte kassiert.

Kondition und Konzentration
Die 46 km lange Wertungsprüfung bei Baumholder hatte es in sich. An Abzweigen lauerten die gefürchteten und von den Fahrern als „Hinkelsteine“ bezeichneten Streckebegrenzungen, die auf dem Militärgelände als Panzersperren dienen. Über 100 Seiten umfasste der „Aufschrieb“ – also die exakte Streckenbeschreibung mit jedem Abzweig, jeder Kurve und jeder Kuppe – allein für diese Strecke. Bei der gesamten Rallye waren es über 600 Seiten. Da kommt auch dem Beifahrer eine große Bedeutung zu. Kondition und Konzentration sind gefragt. Beim Fahren im Grenzbereich der Physik und der eigenen Leistungsfähigkeit kann der kleinste Fehler zum Aus führen. Und Gefahren lauern überall. Das haben nicht nur die Stars der Weltmeisterschaft zu spüren bekommen.