Der 2. Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft fand vor unserer Haustür statt.
Irgendwie komisch, denn bislang hatten wir immer mindestens fünf Stunden zu fahren, wenn wir zu einem DRM-Lauf wollten.
In Schlitz war das Rallye-Zentrum und mit dem Schottenring gingen die Wertungsprüfungen ganz nah an meinen Wohnort vorbei.
Extra Motivation? Nein!! Wir sind immer bis in die Harrspitzen motiviert. Es macht eher nervös, wenn man weiß, dass sehr viele Zuschauer an der Strecke stehen, die uns persönlich kennen.
Nach dem Besichtigen der Strecken am Donnerstag ging es auch schon los. Der Shake-Down (Probe und Einstellfahrt) stand auf dem Programm.
Wir hatten Gäste, die einmal live Rallye-Luft schnuppern durften. Eingeladen von der Firma Fatum in Hungen, die unser Sponsor für den Shake-Down war, durften zwei Kunden und der stellvertretende Niederlassungsleiter neben mir im Cossi Platz nehmen. Die Strecke war etwa 2 km lang, 100% Ashalt (leider) mit Kuppen und einer engen Passage. Mir hat es riesig Spaß gemacht und ich denke, unsere Gäste waren auch mächtig beeindruckt und werden das Erlebnis nicht so schnell vergessen.
Freitagabend war dann der offizielle Start. WP 1 war eine Prüfung mit Asphalt und ein wenig Schotter. Also erst mal gucken, wie es läuft, die Rallye ist noch lang. Es lief gut!
WP 2 sollte eins der Highlights der Rallye sein: Der Zuschauerrundkurs in Willofs. Laut offiziellen Stellen waren 10000 Zschauer da, um sich das Spektakel anzugucken. Für uns war es aber eher ein Debakel, zumindest was die Zeit anbelangt. Wir waren eigentlich am Limit vom Auto. Mehr wie Vollgas geht nicht und die Kurven haben wir auch im Grenzbereich der Physik durchfahren.
Wir wollten es nicht glauben, als wir die Zeiten im Ziel sahen: 47 Gesamt, langsamer als viele N2 Autos. Was war da los? Es ist mir bis jetzt noch nicht klar, wo wir so viel Zeit verloren haben sollen…….. Entsprechend groß war der Frust im Team. So extrem haben wir das noch nicht erlebt. Wenn man einer Dreher auf der WP hat oder sich verbremst, kann man sich ja noch eine schlechte Zeit erklären. Aber wenn es nach eigener Einschätzung gut läuft und die Zeit ist schlecht da, herrscht einfach nur Ratlosigkeit.
Am nächsten Morgen nochmal die Diskussion über die Urasache für diese schlechte Zeit. Wir wissen, dass der Motor im Cossi nicht gerade ein Karftpaket ist, aber im Prinzip doch gut läuft.
Naja, dann halt heute das Maximum rausholen. Unter anderem stand zweimal der Schottenring mit 26 km Länge auf dem Programm. Bis auf ein kleines Aha-Erlebnis (eigentlich waren wir schon im Graben, aber irgendwie doch nicht – dank des Allradantriebes und dem beherzten Vollgas geben von mir – nochmal Glück gehabt) lief alles routiniert und ohne Probleme ab .
In der 2. Hälfte des Tages kamen dann endlich die WPs mit Schotter. Irgendwie fehlt dem Cossi die Leistung, aber Spaß hat es doch riesig gemacht. Die schlechte Zeit in Willofs hat uns einige Plätze in der Gesamtwertung gekostet. Aber mit diesem Setup wäre sowieso nicht mehr wie der erreichte 4.Platz in der Klasse möglich gewesen.
Leider haben wir nur 14 Tage Zeit bis zur Pneumant Rallye Wittenberg, dem 3. Lauf zur Deutschen Meisterschaft, und somit nicht die Möglichkeit, am Motor etwas zu verbessern.
Wie werden gerade die üblichen Routinechecks schaffen und hoffen, dass es in Wittenberg aufgrund des hohen Schotteranteils nicht so sehr auf die Motorleistung ankommt, sondern der fahrerische Aspekt eine große Rolle spielt.